Mittwoch, 21. November 2012

Peut-être bien qu'on est arrivé à la fin

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Liebe Ladies und Gentlemen, liebe Weggefährten, FreundInnen, FanInnen, Mäuse!

Der Grund dieses Blogs ist völlig konträr zu meinen früheren Intentionen und Beweggründen. Viel mehr geht es heute um etwas (oberflächlich betrachtet) Trauriges, Bewegendes, Veränderndes. Ich werde mich tunlichst davor hüten, die Pathoskanone zu zünden und in Sentimentalitäten auszubrechen, nehmen lassen werde ich mir das allerdings nicht. Schließlich und endlich hab ich mir das verdient – den Nostalgiegürtel anzuschnallen und mit der Hand auf der blanken Stirn folgendes zu verkünden:
Es ist für mich an der Zeit, flügge zu werden und die Familie Bilderbuch zu verlassen. Wie bei einem Heranwachsenden, der alle Phasen der Adolesezenz durchläuft, von Herumschreien wegen zu wenig Milch bis zur pubertären, trotzigen Pickel-im-Gesicht Phase, bis hin zu nicht enden wollenden Parties, pack ich nun, reif, meinen Collegehut. Es ist notwendig, einen sehr wichtigen (mit Verlaub, das können Sie gar nicht verstehen) Teil meines Lebens gehen zu lassen. Ich entscheide mich dazu freiwillig, ohne böses Blut, ohne Rosenkrieg, ohne erschütternder schmerzhafter Szenen. Es mag abgedroschen klingen (aber so gut kennen Sie mich schon, liebe/r LeserIn), aber manchmal muss man alte Türen schließen, um neue aufzumachen. Ich möchte die Türen nicht aufmachen – ich will sie aufdreschen und niederreißen, sie zerhacken und den Igeln zum Fraß vorwerfen und sehen, was hinter all diesen Holzblöcken steckt. Es ist wie bei einer Beziehung, das hatte jeder von uns schon mal, das kennen Sie. Manchmal braucht man einen Neuanfang, neue Perspektiven, neue Ziele, das Feuer in einem muss wieder brennen. Und dazu braucht es Veränderung.

Ungemein wichtig ist mir allerdings zu betonen, wie sehr ich diese letzten 7 Jahre und die Zeit mit der Band Bilderbuch genoßen habe. Sie alle, die das hier lesen, haben einen großen Teil der Band ausgemacht, einen großen Teil des Weges. Ich begehe allerdings einen großen Fehler – ich schreibe im Präteritum. Keine Sorge, die Band existiert weiterhin. Auch für die Gruppe ist es vielleicht notwendig, eine neue Tür zu öffnen. Die Pickelphase ist vorbei, wir tragen uns als Personen im Herzen, das vermutlich für immer. Und ich bitte Sie alle, auch weiterhin einen Teil der Band Bilderbuch zu besetzen. Damit der Neue die selben wunderschönen, horizonterweiternden Erfahrungen machen darf, wie ich sie machen durfte.

Nix für ungut, das liest sich alles recht apokalyptisch und farewell-mäßig – aber diesen Schuh ziehe ich mir jetzt, von mir aus, an. Ich werde auch einen Teufel tun und die Schlagzeugstöcke an den Nagel hängen, nein, nein. Die brauche ich, um, wie eingangs erwähnt, neue Türen aufzubrechen. Wir sehen/lesen uns in der Zukunft!

Danke für alles,
Fö.